Soziale Landwirtschaft und grüne Therapie
Therapie am Bauernhof, oft auch als „grüne Therapie“ bezeichnet, nutzt den Kontakt zu Tieren, die ländliche Umgebung und landwirtschaftliche Tätigkeiten, um verschiedene therapeutische Ziele zu erreichen. Höfe öffnen dabei ihre Tore für Menschen mit Therapie-, Betreuungs- oder Unterstützungsbedarf. Der Aufenthalt und die Arbeit in der Natur, insbesondere die Kontakte mit Tieren, verbessern das Wohlbefinden und den Gesundheitszustand. Aspekte der Lebensraumberatung können diese Effekte verstärken. Damit möchte ich mich in diesem Blog beschäftigen.
Ein Bauernhof ist keine Behindertenwerkstätte. Aber ein guter Ort, öfter mal einen konkreten Ausflug dorthin zu machen. Ein Bauernhof ist auch kein Therapiezentrum, aber ein guter Ort für tiergestützte oder naturgestützte Therapien. Diese gezielten und zeitlich begrenzten Nutzungsmöglichkeiten von Höfen sind eine sehr wertvolle Bereicherung des Therapie-, Betreuungs- oder Unterstützungsangebotes für beeinträchtigte Menschen.
Es gibt viele Bereiche in unseren Lebensräumen, die bei längerem Aufenthalt Unwohlsein und Nervosität auslösen. Aber es gibt auch Bereiche, die Wohlbefinden und Ruhe bringen. Menschen, die ohnehin in gespannter Situation sind, sollte man nicht zusätzlich aufregen.
Die Erreichbarkeit des Therapiehofes
Lage, Ankommen, erster Eindruck
Das Ankommen am Hof habe ich in mehreren Blogs bereits beschrieben. Orientierung und Beschilderung, Hofzufahrt, Parkplatz, Zu- und Eingang. Ich habe dazu einen schönen Überblick in einem eigenen Blog „Ankommen am Hof“ gegeben. Er behandelt die Spirale von Annäherung, Begegnung und Heimkehr.
Die Lage der Therapiebereiche
Die Raumpsychologie kennt archetypische Muster, die sich in den Hofbereichen immer wieder an gleicher Stelle finden (Raumpsychogramm, Raumnovagramm). Es unterteilt den Grundriss in neun gleiche Felder.
Therapeutische Aktivitäten gehören dem archetypischen Bereich der Gesundheit an und sind im Haus Mitte links verortet (drittes Bild). Natürlich ist es hilfreich, wenn therapeutische Aktivitäten dort platziert werden. Aber es ist kein Muß, auch andere Bereiche haben schöne Qualitäten.
Therapeutische Aktivitäten sind am Besten im Erdgeschoss situiert. Das garantiert eine gute Erdung, die unverzichtbar ist. Eine archetypische Eingebundenheit in die Raumlandschaft und ein direkter Zugang zu Außenräumen erhöhen die Qualität.
Therapeutische Umgebungen
Therapeutische Leistungen am Hof sind wohl die anspruchsvollste Form der Diversifikation in der Landwirtschaft. Der Einbezug der Tiere, Pflanzen und der Arbeit mit Tieren und Pflanzen wirkt derart effizient, dass es wohl kaum eine geeignetere Umgebung für therapeutische Programme gibt, als unsere Bauernhöfe.
Ich bin kein Arzt und daher auch nicht befugt, über Therapiewirkungen zu sprechen. Aber therapeutische Lebensräume und therapeutische Landschaften kommen in der Medizin auch nicht vor. Es macht Sinn, diese ins Spiel zu bringen.
Das Spitalsklima, sozial und psychologisch, baulich und ästhetisch, wirkt direkt und indirekt über Befindlichkeit und Angstabbau auf die Gesundung. Dafür gibt es mittlerweile viele Studien. Gleiches gilt auch für Anstalten, Praxen, Ordinationen und … Therapiehöfe.
Raumenergetik und Raumpsychologie zielt auf Beruhigung und Stimmungsaufhellung. Offenbar mit gutem Erfolg. Aber auch die direkte Wirkung auf die Gesundung ist beachtlich – sie spricht für eine biologisch-therapeutische Kraft der Sinneseindrücke, wie sie in negativer Richtung aus den Schädigungen durch Stress unter der Aufmerksamkeits-Schwelle bekannt ist. [1]
Den Wald miteinbeziehen
Menschen die regelmäßig in den Wald gehen weisen eine messbare Verbesserung der Reagibilität des Herzens, der allgemeinen vegetativen Aktivität und dabei im Speziellen der parasympathischen Aktivität ihres vegetativen Nervensystems auf. Dies zeigt sich in mehreren Untersuchungen von HRV Langzeitmessungen.
Therapeutische Landschaft
In unseren Landschaften gibt es Plätze mit unterschiedlichen Qualitäten. Wir können sie gezielt identifizieren und nutzen. Insbesonders naturgestützte Therapien profitieren von den elementaren Wirkungen der umgebenden Natur. Unter dem Titel „Elementare Qualitäten“ habe ich einen eigenen Blog darüber geschrieben.
Der gute Platz für den Mensch
Es gibt viele Bereiche in unseren Lebensräumen, die bei längerem Aufenthalt Unwohlsein und Nervosität auslösen. Aber es gibt auch Bereiche, die Wohlbefinden und Ruhe bringen. Menschen, die ohnehin in gespannter Situation sind, sollte man nicht zusätzlich aufregen. Es macht also Sinn, die Daueraufenthaltsplätze auf geopathischen Stress hin zu überprüfen.
Krankmachendes Potential
Es gibt umweltbedingte Belastungen, die ein krankmachendes Potential besitzen. Ob sie zum Tragen kommen, hängt davon ab, wie sensitiv die Menschen reagieren. Wer eine robuste Konstitution hat, wird in der Regel wenig spüren. Sensitive Menschen dagegen zeigen häufig nach einer gewissen Zeit körperliche oder psychische Symptome. Es ist also eine Frage der Resonanz und der Resilienz.
Zusammenhang Psyche – Körper
Wir wissen heute, dass unser Körper und unsere Psyche eng verbunden sind. Probleme im psychischen Bereich können sich auf der körperlichen Ebene zeigen und umgekehrt. Dazwischen liegt der vitalenergetische Bereich. Ein Blick auf die Symptome, egal auf welcher Ebene, kann Hinweise auf Ursachen aus dem Lebensraum geben. Therapiebereiche sollten in jedem Fall unter diesem Aspekt genau angesehen werden.
Räumliche Belastungen
Menschen mit einer erhöhten Sensitivität oder auch Menschen mit Beeinträchtigung spüren umweltbedingte Belastungen viel schneller und intensiver. Diese werden beispielsweise durch Strom und Funk, Wohngifte und Schadstoffe in Material- und Werkstoffen, Schimmelpilze und andere biogene Belastungen, Raumklima und Innenraumluft verursacht. Eine gute bau- und elektrobiologische Untersuchung wird jedenfalls empfohlen.
Stärkendes Potential
Glücklicherweise gibt es auch umweltbedingte Einflüsse, die unser Befinden stärken! Form, Farbe und Material gehören auch dazu. Wenn wir wissen, wo sie in Haus und Hof wirken, können wir sie gezielt stärken. Damit stärken wir automatisch das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit unserer Gäste.
Raumlandschaft
Nicht nur der einzelne Raum ist wichtig, auch das Zusammenspiel der ganzen Raumlandschaft. Ein zentraler Raum, Räume für Aktivitäten, Speise- und Schlafraum, Wasch- und Umkleideräume, Toiletten und andere Räume stehen in Beziehung zueinander. Neben geobiologischen Qualitäten ist es vor allem der Fluss der Lebensenergie, der über die Qualität der Raumlandschaft befindet.
Therapeutischer Aussenbereich
Die Einbindung von Erdungstechniken, wie das Anlegen von Barfußpfaden, sind sehr unterstützend. Die Einbindung der umgebenden Natur ist ein entscheidender Unterschied von Therapieräumen im urbanen Bereich.
Eine strategische Platzierung von Heilpflanzen und Bäumen, eines behindertengerechten Kräutergartens, einer therapeutisch nutzbaren Wildblumenwiese, einfacher Wasserstellen und Quellen bilden einen therapeutischen Aussenbereich.
Gestaltung der Außenbereiche so naturnah wie möglich und Förderung der Biodiversität zur Schaffung eines harmonischen Ökosystems, das positive Energien unterstützt.
Rituale und Achtsamkeit
Die Heranführung und Förderung einer achtsamen Haltung im Umgang mit den Tieren und der Natur ist eine sehr hilfreiche therapeutische Begleitarbeit. Ebenso eine passende Form der rituellen Tagesgestaltung.
Raum für Rückzug und Regeneration
Schaffung von Rückzugsorten und Ruhebereiche für Menschen und Tiere, die speziell auf die energetische Regeneration ausgelegt sind.
Der gute Platz für das Tier
Wohlbefindliche Halle und Koppel
Tiergestützte Therapien finden in der Halle oder im Freien statt. Beide Plätze sollten jedenfalls geobiologisch untersucht werden, damit sich Tiere wohl fühlen. Sie wissen ja, es gibt suchende und flüchtende Präferenzen. Beide Gruppen können in ihrer therapeutischen Hilfestellung abgelenkt werden. Dann wird es mühsam mit der tiergestützten Therapie.
Wohlbefindlicher Stall
Noch wichtiger für das Wohl der Tiere ist der Stall, insbesondere Schlaf- und Liegeplätze in den Boxen oder im Offenstall. Die Platzqualität kann über das Wohlbefinden hinaus gesundheitlich von Bedeutung sein. Oft genügt es, die Tiere bezüglich ihrer räumlichen Gewohnheiten zu beobachten. Eine geobiologische Untersuchung kann dann Details offenbaren.
Standortwahl und Ausrichtung
Energetisch unbelastete Zonen und optimale Energieflüssen sind keine esoterischen Gespinste, sondern handfeste Tatsachen. Und bei Tieren am deutlichsten zu beobachten. Regelmäßige Raumklärung hilft, einen guten Status Quo zu erhalten.
Zu guter Letzt
Balance zwischen Geben und Nehmen: Sicherstellung, dass die energetische Balance zwischen Mensch, Tier und Natur gewahrt bleibt.
[1] Prof. Dipl.Ing.Ernst Gehmacher: Feng Shui im Spital. Studie 2001 TU Wien
Über den Autor:
HOFIMPULSE
Mag. Wolfgang Strasser
Lebensraum- und Unternehmensberater
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