Der Ritualkreislauf

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Eine Methode für viele Gelegenheiten

Ein Haus zu bauen und dort einzuziehen, ist ein besonderes Ereignis. Ein neuer Lebensabschnitt, auf neuem Land, mit neuen Menschen. Baurituale helfen, diesen Lebensprozess intensiver zu spüren und uns tiefer mit der neuen Heimat zu verbinden. Und so nebenbei wertschätzen wir die Leistungen der Bauarbeiter, lernen die Nachbarn kennen und haben Freude mit der Familie.

Ich praktiziere den Ritualkreislauf in nahezu allen Lebensbereichen. Nach vielen Jahren oft schon unbewusst. Es fällt mir oft nicht mehr auf, aber Rituale sind Teil meines täglichen Lebens und binden das Leben in einen größeren Sinnzusammenhang ein. Ob ich eine Bauplatz-, Haus- oder Wohnungsuntersuchung mache, eine Forschungsarbeit an Felsen und Steinen im Wald oder ein Praxisseminar im laufenden Lehrgang, binde ich den Tag in einen Ritualkreislauf.

Der Unterschied: alles innerhalb von Eröffnung und Schluss ist heilige Zeit. Und in dieser Zeit habe ich mannigfaltige Unterstützung. Alles gelingt leichter und ist nachhaltiger. Es macht mehr Freude und erfüllt mich spürbarer.

Vorbereitende Aufgaben

Aufgabe

Der Auftrag des Kunden ist die erste Ermächtigung zur Durchführung eines Ritualkreislaufs. Eigentlich ist es schon die Entscheidung des Kunden, mich damit zu beauftragen. Schon an dieser Stelle ist die Einholung einer höheren Erlaubnis von Vorteil.

Inauguration

Unter (Inauguration von lateinisch augurium ‚Vorzeichen‘ versteht man die Einführung in ein Amt bzw. wie hier in einen Auftrag. Alles was in diesem Zusammenhang recherchiert und wahrgenommen wird, ist von Bedeutung. Nach der Analyse erfolgt eine Strategieentwicklung.

Vorbereitung

Die Arbeit beginnt schon Zuhause: Werkzeug, Mittel, Material werden zusammengestellt, Reinigung und Schutz für sich selbst durchgeführt, ein neutraler Ort erkundet und eventuelle eine meditative Einstimmung auf das Ritual bzw. den Auftrag vorgenommen.

Öffnung

Erst wenn alles vorbereitet ist, kommen die Details herein. Noch einmal Wahrnehmung, Analyse von Strukturen, Beziehungen, Projektionen, Spiegelungen, Wege und Tore, je nach Thema. Auf einer höheren Ebene durchwandern wir alles, bevor das eigentliche Ritual beginnt.

Das Ritual

Eröffnung

Die Eröffnung ist für sich das Schwellenritual in das Ritualgeschehen. Das Anliegen wird benannt, die Erlaubnis für die Durchführung des Rituals eingeholt und der Raum dafür geöffnet. Stehen die Zeichen auf „grün“, kann mit dem Ritual begonnen und die Schwelle überschritten werden.

Verbindung

In einem Ritualzyklus ist man nie allein. Die seelischen und geistigen Qualitäten des Ortes, die Ahnenreihe, der Gründungsimpuls, Ursprung und Quelle und viele mehr, reihen sich auf, um uns in unserem Anliegen zu unterstützen. Wir dürfen uns mit allen und allem für die Aufgabe verbinden.

Anrufung

Eine explizite Anrufung aller Verbundenen um Unterstützung ist ein wichtiger Aspekt, damit wir beiderseits ins Tun kommen. Sich nur der Anwesenheit gewiss zu sein, ist zuwenig. Ein Bitte und Danke braucht es schon.

Wandlung

Als Wandlung bezeichnen wir das Ritual an sich. Es ist das Ritual im Ritual. Je nach Thema passiert hier eine Transformation, die oft mit Reinigung, Harmonisierung und Thematisierung verbunden ist. Es braucht Energie für den Wandlungsprozess, den alle Anwesenden beisteuern dürfen.

Segen

Wir sind alle ermächtigt, Segen zu sprechen. Und den braucht es an dieser Stelle. Ob Opfer, Weihe oder Schutz, damit es gut wird, was wir beabsichtigen.

Manifestation

Der Segen alleine wäre zuwenig. Es braucht ergänzend eine Verankerung im irdischen Raum. Damit das im Ritual Hervorgebrachte nicht flüchten und wirken kann. Mit der Manifestation ist auch eine Übergabe an den Ewigkeitsraum gemeint, damit sich auch andere kümmern.

Dank

Der Dank ist an alle gerichtet, die in der Anrufung zur Mitarbeit eingeladen wurden. Und an alle Menschen, die beim Ritual mitgewirkt oder einfach nur anwesend waren. Der Dank ist die Eintrittskarte für die Anrufung im nächsten Ritual. Also nicht vergessen!

Schluss

Einen Schlussakt zu setzen ist wichtig, damit das Ritual seinen Abschluss finden kann. Erst ein Schließen des Raumes beendet das in der Eröffnung Begonnene. Und ein Schwellenritual ermöglicht uns einen Ausstieg, ähnlich dem Entrollen bei einer Aufstellung. Schutzauflösung nicht vergessen.

Nachbereitende Aufgaben

Klärung

Nach der Arbeit empfehle ich das Aufsuchen eines neutralen Platzes zur eigenen Entrollung und Reinigung, für Ruhe und Stille. Das können fünf Minuten sein oder eine Stunde, je nach Intensität. Bei Bedarf lassen sich auch abziehende Punkte zum Ausleiten verwenden, wie Polpunkte oder Kreuzungsunkte der abziehenden Linien von Diagonal- oder Orthogonalgitter.

Dokumentation

Meistens sind meine Arbeiten mit einer Dokumentation verbunden. Das ist wichtig, denn beim Ausarbeiten kommen noch einige unerkannte oder unerledigte Punkte zum Vorschein. Diese bearbeite ich dann am Schreibtisch, was auch gut funktioniert.

Reflexion

Wenn alles abgearbeitet ist, kann eine Reflexion erfolgen. Der Abstand zum Ritual macht vieles erst möglich. Auch ein Nachgespräch mit den Auftraggebern ist wichtig, den das Gespürte braucht oft eine Erklärung – die es während des Rituals nicht gibt.

Unser Beitrag

Wir gestalten und leiten Rituale, die sich mit dem Bauwerk, dem Platz und seinen Bewohnern befassen. Dabei schaffen wir den Raum, der Ihnen die Gelegenheit bietet, in einem kleineren oder größeren Kreis Ihre Wertschätzung und Dankbarkeit für den gelungenen Wechsel und den neuen Lebensraum auszudrücken. Jedes Ritual wird persönlich auf Sie abgestimmt.


Über den Autor:

HOFIMPULSE
Mag. Wolfgang Strasser
Lebensraum- und Unternehmensberater

A-4040 Linz, Leonfeldner Straße 94d
+43 (0)664 / 4053748
office@hofimpulse.at
www.hofimpulse.at

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