Der Kraftplatz hinterm Hof

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Bild von Isiwal auf Wikipedia

Felsen als Orte der Kraft für Gäste und Gastgeber

Wir kennen sie, die Klein- und Flurdenkmäler in unserer Landschaft. Sie tragen viel zum heimat­lichen Bild unseres Landes bei. Ihre Geschichten aber verblassen langsam. Weniger bekannt sind auch die erzählenden Steine und Felsen in der Natur, im Wald, am Wasser, am Berg. Sie gehören auch zum heimatlichen Bild, haben aber zudem als Orte der Kraft wohltuende Wirkung. Was hat das mit dem Hof zu tun? Bei genauerer Betrachtung ergibt sich hier eine Symbiose, mit der in vielfältiger Hinsicht gearbeitet werden kann. Ich versuche in diesem Blog einige Möglichkeiten zu diskutieren.

In unseren Regionen sind viele Felsen und Steine zu finden, die mit markanten Bezeichnungen, Überlieferungen oder Flurnamen verbunden sind und sagenhafte Namen tragen. Wolfgangstein, Teufelsschüssel, steinerne Heufuhre und viele mehr. Diese steinernen Naturdenkmale sind Teil des Erbes unserer Kulturlandschaften. Durch die Erforschung, Erfassung und Dokumentation der Felsen und Steine kann ein Blick in das kulturelle Gedächtnis der Landschaft freigegeben werden.

Wenn Felsen Namen tragen

Wenn solche Plätze und Steine nahe am Hof sind, haben die Sagen und Erzählungen möglicherweise auch mit dem Hof selber zu tun. Meine Empfehlung ist, sich die Sache genauer anzuschauen. Oder vom regionalen Heimatforscher genauer anschauen zu lassen. Denn möglicherweise kommt neben guten Geschichten auch Möglichkeiten ans Tageslicht, wie wir diese Plätze neu nutzen können.

Kulturplatz

Wenn Sagen über Fluren und Felsen berichten, ist meist ein Ereignis damit verbunden oder eine mutmaßliche Nutzung des Platzes in alten Zeiten. Auch wenn nicht viel darüber bekannt ist, ist das Wenige auch Teil unserer Geschichte. Was mit den Steinen mitschwingt, schwingt auch in unseren Genen. Darauf sollten wir achten und etwas draus machen.

Kraftplatz

Die Steine sind von unseren Vorfahren aus vielerlei Gründen aufgesucht worden. Aus religiösen, sozialen oder gesundheitlichen Gründen beispielsweise. Manchmal spürt man ihnen das noch an. Heute sagt man dann „Ort der Kraft“, „Kraftort“ oder „Kraftplatz“ dazu. Solche gibt es überall, aber auch der Stein hinter dem Hof könnte einer sein.

Natürliche Wirkung

Als Orte der Kraft bezeichnen wir Plätze, die besondere Wirkungen auf Mensch und Natur entfalten. Diese Wirkungen können physischer, energetischer, psychischer oder spiritueller Natur sein und auf den unterschiedlichen Ebenen von Körper, Geist und Seele besonders spürbar sein. Manchmal gibt es dafür eine gute Erklärung, vielfach auch nicht. Dennoch tut sich bei den Menschen etwas.

Individuelle Wahrnehmung

Um Orte der Kraft zu nutzen müssen sie zunächst vom Menschen wahrgenommen werden. Dabei zeigt sich, dass die Bedeutung eines Kraftplatzes oder dessen Wirkung für jeden Menschen unter­schiedlich sein kann. Es ist entscheidend, was eine Person an einem Ort wahrnimmt und nicht ob ein Kultplatz überliefert ist oder bestimmte Werte gemessen worden sind.

Betriebliche Nutzung

Wie können wir solche Kraftplätze auf Vitalbauernhöfen, auf Green Care Auszeithöfen, auf Seminarhöfen, Therapiehöfen und für Urlaub am Bauernhof nutzen?

Authentizität und Einzigartigkeit

Damit sich ein Gast wohl fühlt, muss er sich willkommen fühlen. Die Bewohner, ihre Mentalität und Gastfreundschaft, spielen eine wesentliche Rolle. Aber auch eine intakte Umwelt wird gewünscht, was wiederum zum Aspekt der Nachhaltigkeit führt. Der Gast kommt in die Region und möchte etwas erleben, was er im Anschluss zu Hause erzählen kann.

Geschichten für den Gast

Unter Erlebnis wird Wald- und Naturerlebnis, aber auch die Teilhabe an Brauchtum oder der Genuss von heimischen Produkten verstanden. Dazu gehören auch Geschichten. Wenn Sie mit Ihren Gästen zu sagenhaften Plätzen in der Nähe des Hofes gehen und ihnen direkt am Ort des Geschehens darüber erzählen, bieten Sie ein unvergessliches Erlebnis.

Naturerlebnisse

Viele Menschen sehnen sich heute nach einer Erfahrung jenseits der Alltagsrealität, die sie im In-nersten berührt und aus der sie Kraft schöpfen können. Das kann durch meditative Aufenthalte an Orten geschehen. Gehen Sie mit Ihren Gästen zu solchen Plätzen und zeigen Sie ihnen, wie man sich in die Natur versenken kann.  

Übungen auf Orten der Kraft bringen uns noch stärker in Kontakt mit den Lebens- und Heilkräften der Natur. Sie bieten Entspannung, verfeinern unsere Wahrnehmung, unterstützen seelische Prozesse und stärken die Selbstheilungskräfte. Hier bieten sich auch Kooperationen mit Naturtherapeut.innen oder -pädagog.innen an.

Naturheilräume

Waldbaden zeigt uns, welche gesundheitlichen Wirkungen der Wald für uns bereithält. Die meisten sagenhaften Felsen und Steine befinden sich am Wald. Das sollten wir nutzen. Aber auch andere Plätze in der Natur bieten heilsame Wirkungen an. Gegebenenfalls arbeiten Sie mit Natur­vermittler.innen und Waldpädagog.innen zusammen.

Elementarplätze

Die vier Elemente repräsentieren in unserem Kulturraum die vier zentralen Bausteine des Lebens (lat. „elementum“ = Anfangsgrund). Sie stellen Grundqualitäten dar, die sich auf allen Ebenen der Landschaft manifestieren und als Elementaräther atmosphärenbildend wirken. Wir können Plätze mit elementaren Grundqualitäten sehr speziell nutzen. Ein Geschenk!

Erde (Felsformation, Höhle): Erdung, Verwurzelung. Resonanzen zum Menschen sind Beständigkeit und Sicherheit.

Wasser (Quelle, Mündung): Nährung, Vitalkraft. Resonanzen zum Menschen sind Intuition, Beziehungen und Gefühle.

Feuer (Pechölstein, Kieferwald): Transformation, Wandlung. Resonanzen zum Menschen sind Inspiration, Kreativität und Impulsivität.

Luft (Berg, Steinbühel): Öffnung, Zyklen; Resonanzen zum Menschen sind Klarheit, Offenheit und Kommunikation.

Persönliche Nutzung

Kraftorte sollen auch und zuerst von uns selbst genutzt werden. Erstens, weil es uns guttut und zweitens, weil wir dann wissen wovon wir reden. Wir haben dann erlebt, wie sich Orte der Kraft auf Wohlbefinden und Gesundheit auswirken. Und dürfen das jeden Tag nutzen! Kostenlos!

Work-Live-Balance

Wo gehen wir hin, um uns nach einem langen Arbeitstag zu entspannen? Meistens nirgends, weil wir sowas nicht gelernt haben und nicht gewohnt sind. Dabei macht es durchaus Sinn, einen Übergang zwischen Arbeits- und Privatleben zu haben, ähnlich einer Schmutzschleuse. Zur mentalen Reinigung, zum Runterkommen. Plätze in der Natur sind die besten Gelegenheiten dazu.

Ausleitungsplätze

Die Natur wirkt per se erdend und aufnehmend. Speziell Orte der Kraft eignen sich dafür, unsere verbrauchten Energien auszuleiten, aufzunehmen und zu recyceln. Dies gilt aber auch für im Körper gespeicherte umweltbedingte Belastungen, wie beispielsweise Elektrosmog. Dafür ist jeder Platz in der Natur, speziell im Wald, gut geeignet. Aber einige Plätze können es eben besonders gut.

Aufladungsplätze

Morgens empfehle ich gerne das Aufsuchen eines Platzes, der Lebensenergie abgibt. An solchen Stellen kann man sich für einen kraftvollen Tag aufladen und stärken. Das dauert ohne Wegezeit nur fünf Minuten. Nicht viel für eine lange anhaltende Wirkung! Solche Punkte gibt es auch im Haus, aber ein Platz in der Natur kann eben viel mehr.

Identifikationsplätze

Felsen und Steine, die Namen tragen, sind oft wichtige Elemente unseres Lebensraumes und unserer Lebenswelt. Sie tragen zur regionalen Identität und zu unserer Identifizierung mit unserer Region bei. Aber nur, wenn wir sie auch wahrnehmen und ihnen dadurch wieder Bedeutung verleihen, sie erhalten und pflegen.

Ein Platz mit den Ahnen

In vielen Höfen gibt es noch den Ahnentisch oder Ahnenbilder im Herrgottswinkel. Wir gehen aus Gewohnheit meist achtlos daran vorbei. Einmal im Jahr zu Allerseelen bleiben wir stehen, aber dabei sind wir auch nicht allein. Es braucht Plätze, wo wir uns allein und ganz persönlich mit unseren Ahnen verbinden können. Die hofeigenen mythischen Steine können das ganz besonders gut.


HOFIMPULSE
Mag. Wolfgang Strasser
Lebensraum- und Unternehmensberater

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